Lochstreifen digitalisieren
Digitalisierte Daten per E-Mail
Wir lesen Maschinendaten, Maschinenparameter oder andere Daten einer CNC-Maschine von Lochstreifen ein und digitalisieren diese für Sie.
- Sie haben Maschinenparameter auf Lochstreifen und können diese Daten nicht einlesen?
- NC Programme oder Maschinenzyklen sind gesichert auf Lochstreifen, und Sie wissen nicht, wie Sie an diese Daten herankommen sollen?
Kein Problem, da können wir Ihnen helfen.
Wir lesen Ihren uns zugesandten Lochstreifen in eine Text-Datei ein. Die Dateien werden Ihnen per E-Mail zugesandt, den Lochstreifen erhalten Sie per Post zurück.
Lochstreifen – ein langlebiges Speichermedium
Länger als alles was wir heute kennen überdauern die Daten auf diesem Speichermedium – Lochstreifen oder auch Tapes genannt.
Lochstreifen waren in den 70er und 80er Jahren ein übliches Speichermedium zur Abarbeitung eines NC-Programms sowie zur Datensicherung. Sie sind ein Zoll breit und wurden auf Spulen oder zusammengerollt in Kunststoffboxen gelagert. Viele CNC-Maschinen hatten diese Kunsstoffboxen im Schaltschrank eingeklebt. Darin befanden sich die Maschinenparameter – und die Daten sind nach 40–50 Jahren ohne Probleme immer noch einlesbar.
Aufbau eines Lochstreifens
Jede Reihe eines Lochstreifens hat einen Code, der eine Ziffer, einen Buchstaben oder ein Sonderzeichen beinhaltet (z. B. Anfang, Ende, Löschen oder einen Befehl an das Lesegerät enthält). Es gibt dafür den ISO- oder den EIA-Code, welche sich in der Anzahl der Löcher (gerade oder ungerade) unterscheiden. Dazu gehört in jeder Reihe noch ein kleineres Loch. Die so genannte Transportspur. Die Lochstreifen werden so abgeschnitten, dass sie am Anfang eine Spitze und am Ende einen Ausschnitt haben. Somit kann man den Anfang und das Ende nicht verwechseln.
Anfangs gab es noch keinen Speicher in der NC
Bei der Abarbeitung eines NC-Programms wurde der Lochstreifen (wenn er nicht zu lang war) entweder am Anfang und Ende zu einem Endlosband verklebt, in einen speziellen Schacht mit Lesekopf eingelegt, oder er war wie auf einem Tonbandgerät auf zwei Spulen aufgewickelt. Daher stammen auch die beiden verschiedenen Bezeichnungen für Programm Ende, M02 = Programm Ende, M30 = Programm Ende mit Rückspulen zum Anfang. Dieser Lochstreifen wurde von einem Mitnehmerrad (ähnlich einem Zahnrad) in der Transportspur über den Lesekopf gezogen und die Maschine führte die eingelesenen Befehle aus. Dabei durfte natürlich der Lochstreifen nicht weiterlaufen, bevor ein Befehl auf der Maschine abgearbeitet war. Das Ganze musste also synchronisiert werden. Deshalb gingen die Bewegungen des Lochstreifens nicht gleichmäßig vonstatten, sondern sahen wie „abgehackt“ aus. Das war sozusagen das „Abarbeiten von der Schnittstelle“. Eine Funktion, die erst später bei CNC-Maschinen über die RS232 realisiert wurde. Damit konnten dann große CAD/CAM-Programme mit kurzen Verfahrwegen abgearbeitet werden. CNC-Speicher war halt rar, teuer oder in der Größe einfach nocht nicht verfügbar.
Lochstreifen/Tape das Speichermedium
Bei den später folgenden CNC-Maschinen diente der Lochstreifen nur noch zur Datenübertragung/- Speicherung. Das Programm wurde jetzt im Speicher der Maschinensteuerung gehalten, von dort aus abgearbeitet und konnte auch dort im Speicher geändert werden. Für die Datenübertragung / Speicherung war jeweils ein Lochstreifenleser zum Einlesen und ein Lochstreifenstanzer zum Auslesen notwendig. Diese wurden an der Maschine über Datenkabel angeschlossen. Die Lochstreifen wurden folgendermaßen erstellt: Es gab eine Art Schreibmaschine „Teletype“ genannt, wo der eingegebene Text auf einem Blatt Papier erschien, dazu stanzte ein angebauter oder extern angeschlossener Stanzer bei jedem Anschlag den entsprechenden Code in den Lochstreifen. Bei einem Tippfehler konnte mit einer Delete-Taste das letzte Zeichen gelöscht werden. Dabei transportierte der Stanzer den Lochstreifen um einen Schritt zurück und stanzte alle Löcher in dieser Reihe. Dieses Löschzeichen wurde dann bei der Abarbeitung des NC-Programms nicht berücksichtigt. Bei einem solchen Aufwand ist es leicht vorstellbar, dass man sehr sorgfältig programmieren musste, denn jede Änderung war teuer/zeitaufwendig und eine Simulation gab es ohnehin nicht. Jeder Probelauf eines neuen Programms auf der Maschine war eine enorme Nervenbelastung. Das Risiko von Kollisionen oder anderen Fehlern konnte nie ganz ausgeschlossen werden. Für gerissene Lochstreifen gab es ein Klebe- und Schneidgerät, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel. Mit dieser Vorrichtung konnte ein Lochstreifen mit Hilfe eines speziellen Aufklebers wieder exakt zusammengeklebt werden. Der Aufkleber war ein selbstklebender durchsichtiger Film mit ausgestanzten Löchern und wurde mit kleinen Dornen mit dem Lochstreifen genau im Gerät fixiert. So konnten - wenn auch sehr mühsam - zusätzliche Programmteile eingefügt werden. Mit Hilfe einer, am Gerät angebrachten, kleinen Hebelschere konnten die Lochstreifen auch rechtwinklig abgeschnitten werden. Neben dem Teletype gab es Lochstreifenstanzer, die man mit der Maschine verband, um ein neu erstelltes oder geändertes Programm zur Datensicherung auszustanzen. Mit dem Aufkommen der Rechner in den 80er Jahren wurde die Speicherung von Programmen dann schon viel einfacher. Jetzt konnte man die Programme in einfachen Textprogrammen als Textdatei schreiben, nach Belieben editieren und dann über einen Stanzer ausgeben. Das Speichermedium Lochstreifen oder im Englischen Tape hat sich dann trotzdem noch lange gehalten. Es war eben ein sehr sicheres Speichermedium – besonders in der rauhen Umgebung einer Fertigung. Da konnte man auch ruhig mal drauftreten oder es lief etwas Öl darüber. Der Lochstreifen war unverwüstlich und konnte auch dann noch eingelesen werden.